Baden-Württemberg bleibt Holzbau-Musterland

Spitzenstellung soll weiter ausgebaut werden

Baden-Württemberg ist das Holzbauland Nummer eins: Mit 29 Prozent liegt der Marktanteil allein bei der Holz-Fertigbauweise dort höher als in jedem anderen Bundesland. Das liegt zum einen an der langen Tradition der Bauweise im Süden Deutschlands, zum anderen an der Politik. 

Die rechtliche Grundlage des Holzbaus in einem Bundesland ist die Landesbauordnung (LBO). In Baden-Württemberg wurde diese schon unter der grün-roten Landesregierung umfassend an die Empfehlungen der Musterbauordnung (MBO) aus dem Jahr 2002, in der sich die Bauministerkonferenz für den Holzbau stark macht, angepasst. Dieser Kurs soll unter der neuen grün-schwarzen Koalition beibehalten werden. Der Koalitionsvertrag schreibt dies fest, die LBO soll nochmals praxisorientiert novelliert werden.

Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), wünscht sich, dass jetzt endgültig auch die letzten Bundesländer nachziehen: "Einige Landesbauordnungen wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen hinken der deutschen Musterbauordnung immer noch weit hinterher. Dadurch sind gerade mehrgeschossige Holzbauten in vielen Teilen Deutschlands stärker limitiert, als es der Stand der Technik notwendig machen würde", sagt er.

Einen Wettbewerbsnachteil sieht Klaas dadurch beim aktuell florierenden Mietwohnungsbau. Vielerorts bedürfe es aufwendiger Sondergenehmigungen, die für Bauentscheider mitunter ein Hemmnis darstellen - und das obwohl die Holz-Fertigbauweise viel zu bieten hat: Der Werkstoff Holz ist nachweislich sehr gut für den Hausbau geeignet, auch für Mehrgeschossbauten. Er ist nachhaltig, besitzt die beste Ökobilanz und ist aufgrund seiner natürlichen Dämmeigenschaften hoch energieeffizient.