Ai Weiwei zählt zu den einflussreichsten Künstlern unserer Zeit und ist ein furchtloser Kritiker von Protektionismus, Nationalismus und Ausgrenzung. Für die Stärkung der Menschenrechte setzt er sich unermüdlich mit Kunst, Architektur, Film und Aktivismus ein. Dabei verknüpft er traditionelle chinesische Techniken mit globalen Ästhetiken, politischen Themen und seiner persönlichen Geschichte.
Als Ersatz für sein von chinesischen Behörden zerstörtes Atelier bei Shanghai hat sich Ai Weiwei unweit von Lissabon einen neuen Arbeitsraum gebaut. Dafür entwickelte er eine Holzkonstruktion, die Prinzipien des traditionellen chinesischen Möbelbaus aufgreift. Alle Holzverbindungen des Gebäudes sind ohne Verbindungsmittel und ohne sichtbare Fugen zusammengefügt. Dieses Vorgehen ist typisch für seine Auseinandersetzung mit Handwerkskunst und der kulturellen Erinnerung, die Materialien in sich tragen.
Ortswechsel: Im Aedes Architekturforum in Berlin wird vom 24. Mai bis zum 2. Juli 2025 die Ausstellung 'Fünf Arbeitsräume' gezeigt. Statt einer konventionellen Architekturausstellung werden hier die Ateliers von Ai Weiwei gezeigt – temporäre, oft fragile Umgebungen, die ihm künstlerisches Schaffen ermöglichen und von künstlerischer Resilienz zeugen. Sie zeigen, wie die Umgebung den kreativen Prozess formt und den Weg des Künstlers über Kontinente hinweg begleitet. Die Arbeitsräume werden durch Architekturmodelle, Fotografien, Skizzen und Pläne präsentiert, ergänzt durch persönliche Texte des Künstlers.
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