Das erste Symposium 'Fabrication Gap' in Wien hat sich auf den Entwurfsprozess, die Technologie und die architektonische Qualität konzentriert. Das zweite Symposium nimmt die Diskussion diesmal an der Hochschule München wieder auf und soll die Perspektiven von Bauherren, politischen Entscheidungsträgern und der Lieferkette mit einbeziehen.
Mit einer Reihe internationaler Referenten wird weiter untersucht, was notwendig ist, um einen systemischen Wandel voranzutreiben. Wer treibt diesen Wandel an? Was sind die Erfolgskriterien? Welche Hindernisse gibt es?
Zum Symposium:
Wir haben Mühe, schneller, schlanker und besser zu bauen. Seit Jahrzehnten gilt modulare Bauweise als der beste Weg, die Bauindustrie zu industrialisieren, doch bisher war sie kaum erfolgreich. Abgesehen von wenigen Ausnahmen war ihr Einfluss vernachlässigbar, und die gewünschte Transformation unserer Branche hat nicht stattgefunden.
Wir brauchen ein Umdenken.
Wir müssen die Lieferkette der Bauindustrie einbinden, die über die Zeit ein hohes Niveau industrieller Produktion entwickelt hat, und deren Lösungen viel früher in den Entwurfsprozess einfließen lassen. Im Rahmen dieses Ansatzes müssen wir die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Gewerken und Systemen lösen. Gleichzeitig müssen wir grundlegend überdenken, wie ein Baukastensystem zusammengesetzt wird. Auf dem Symposium werden wir mit einer Vielzahl von Experten einen Ansatz vorstellen und diskutieren, der all diese Überlegungen zusammenführt. Dieser Ansatz wird Lösungen aus der Lieferkette integrieren und gleichzeitig der Bauindustrie Raum für Innovation lassen. Er wird Standards schaffen, die auf Interoperabilität und Schnittstellenlösungen abzielen, dabei aber Open Source bleiben. Technologie wird genutzt, um die Integration verschiedener Systemlösungen zu erleichtern.
Die Schließung der Lücke zwischen Entwurf und Fertigung wird es ermöglichen, Bauzeiten zu verkürzen und gleichzeitig die dringend notwendige Reduktion von Abfall und CO₂-Emissionen in unserer Branche voranzutreiben, während die Qualität der Bauwerke erhöht wird. Indem wir für einen integrierten, industrialisierten Bauprozess entwerfen, schaffen wir Raum für individuellen architektonischen Ausdruck, anstatt eine generische Standardisierung zu erzwingen.