Weniger Treibhausgase durch Holzbau

Ruhr-Universität Bochum legt Schlussbericht zu Forschungsprojekt vor

An der Ruhr-Universität Bochum wurde mit dem Schlussbericht zum Forschungsprojekt "Treibhausgasbilanzierung von Holzgebäuden - Umsetzung neuer Anforderungen an Ökobilanzen und Ermittlung empirischer Substitutionsfaktoren" (THG-Holzbau) ein Dokument vorgelegt, dass die Rolle des Holzbaus bei der Bekämpfung des Klimawandels unterstreicht.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Annette Hafner wurden auf Basis neuer normativer Vorgaben für Ökobilanzen empirische Substitutionsfaktoren für Holzgebäude ermittelt und diese Daten in eine in der Praxis zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäude verwendete Software übertragen. Ziel war es, darzustellen, welchen Einfluss Bauen mit Holz im Rahmen des Klimaschutzes auf nationaler Ebene haben kann. Hierzu verknüpft das Projekt die Erfassung der ökologischen Qualität von Holzhäusern gegenüber mineralischen Gebäuden mit Hilfe von Gebäudeökobilanzen mit den politischen Zielen des Klimaschutzes. Der mögliche Einfluss von Bauen mit Holz - durch die Substitution von mineralischen Gebäuden mit Holzgebäuden – kann so auf großer Maßstabsebene (hier für den Wohnungsneubau) dargestellt werden. Alle Ökobilanzergebnisse auf Gebäudeebene sind verifiziert.  Das konkrete Vorgehen des critical reviews erfolgte nach ISO/TS 14071.

Neben der klimapositiven Substitutionswirkung der in der Regel energieärmer hergestellten Holzbauprodukte wurde die Kohlenstoffspeicherwirkung des in Gebäuden verbauten Holzes für Deutschland im Hinblick auf die Anrechnung unter dem Kyoto-Protokoll quantifiziert. Basierend auf dem momentanen Marktanteil von Holzgebäuden ermittelte das Projekt mit Hilfe von Szenarien bis zum Jahre 2020 die Auswirkung einer veränderten Holzverwendung im Bausektor (Anteil Holzhäuser) auf die CO2-Bilanz. Zur Überwindung baupraktischer Hemmnisse, die einer Erhöhung des Marktanteils von Holz entgegenstehen, wurden Lösungswege erarbeitet.

Das Projekt wurde mit ca. 315.000 Euro aus dem Waldklimafonds der Bundesregierung - Bundeslandwirtschafts- und Bundesbauministerium - gefördert. Projektpartner waren die AG Ressourceneffizientes Bauen, RUB, Thünen Institut für Holzforschung, Hamburg, Lehrstuhl Holzbau und Baukonstruktion, TU München und Ascona GbR, Gesellschaft für ökologische Projekte.