Schallschutz im Holzbau bei Lignum

Neuer Bauteilkatalog für die Schweiz geht online

Lignum Schweiz stellt in einer Datenbank im Web ab sofort Hunderte von Deckenaufbauten mit den zugehörigen Schallschutzwerten für das mehrgeschossige Bauen mit Holz in der Schweiz  öffentlich zur Verfügung. In einem weiteren Ausbauschritt werden künftig Werte für Wände und Dächer hinterlegt.

Seit der Öffnung des Baumarkts für das mehrgeschossige Bauen mit Holz im Jahr 2005 entstehen in der Schweiz jedes Jahr Hunderte von Bauten mit Holztragwerken bis zu sechs Geschossen. Seit 2009 führt die Lignum in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Architektur, Holz und Bau AHB in Biel zur weiteren Abstützung dieser positiven Entwicklung das umfangreiche Projekt 'Schallschutz im Holzbau'. Sein Ziel ist es, in Ergänzung zur Lignum-Dokumentation Brandschutz verlässliche schalltechnische Grundlagen für das mehrgeschossige Bauen mit Holz bereitzustellen, um hohe Planungssicherheit auch in dieser Hinsicht zu gewährleisten. Massgeblich unterstützt werden die Arbeiten vom Aktionsplan Holz des Bundesamtes für Umwelt.

Aus dem Grossprojekt resultieren Unmengen schalltechnischer Daten - Messergebnisse und berechnete Werte. Einerseits erheben die Lignum, die Empa und die AHB für ausgewählte Baukonstruktionen Schallschutzwerte. Anderseits stehen auch von vielen der gut 35 Industriepartner Werte und Aufbauten zur Verfügung, welche öffentlich zugänglich gemacht werden können. Dazu kommen Werte von anderen europäischen Instituten, mit denen die Lignum bei diesem Projekt zusammenarbeitet. Um diese Fülle dem geografisch weit verstreuten Projektteam und teilnehmenden Akustikern in ganz Europa zu erschliessen, brauchte es eine robuste Datenbank, die von überall her den Zugriff auf die Daten mittels Online-Suchfunktion und zu ihrer Bearbeitung bot - etwa für Vergleichsanalysen oder zum Generieren von Diagrammen. In einer ersten Phase wurde aufgrund dieser Bedürfnisse innerhalb des Projektes für die involvierten Akustiker eine Datenbank erstellt.

Nachdem diese Datenbank, das sogenannte Backend, nun über zwei Jahre lang von den Spezialisten der Lignum und den Partnerinstituten gefüttert worden ist, ist jetzt der Zugang für das Fachpublikum mit einem Management-Tool erstellt worden. Dieses sogenannte Frontend der Datenbank ist auf der Website der Lignum unter dem Menupunkt 'Tools' abrufbar. Das Backend der Datenbank wird derweil weiterhin laufend von verschiedenen Stellen mit Daten erweitert. Auf die Stabilität der Datenbank und deren Aktualität sowie auf die Zuverlässigkeit der Daten legt die Lignum wie in allen anderen Tätigkeitsbereichen sehr viel Wert.

Das Tool ermöglicht eine einheitliche und eindeutige Deklaration von Daten und stellt sicher, dass sie Firmen, Bauakustikern, Ingenieuren und weiteren Anspruchsgruppen leicht zugänglich sind. Die umgesetzte Web-Applikation erlaubt es sowohl Bauherren als auch Ingenieuren und Architekten, die mit Holz arbeiten, effizient passende, gute Lösungen zu finden. Die auf zeitgemässen Technologien und Standards basierende Web-Applikation ermöglicht zudem zukünftige Ausbauschritte wie etwa die Einbindung von Brandschutz- oder ökologischen Kennwerten.

Das System ist intuitiv bedienbar und erfordert keine Einarbeitungszeit. Die Ermittlung der gewünschten Werte durch die Benutzer ist selbsterklärend; Fehleingaben oder Fehlmanipulationen werden automatisch abgefangen. Benutzer selektieren mittels Filterkriterien ihre Wünsche. Die in Echtzeit erscheinenden Datensätze können angewählt und in eine Merkliste gefügt werden, aus der sich ein PDF generieren lässt. Bauherr, Architekt und Ingenieur können die eruierte Auswahl via Link oder PDF problemlos untereinander austauschen. Mit einer Volltextsuche besteht zudem die Möglichkeit, in der gesamten Datenbank nach einem Datensatz zu suchen.

Wert haben die Projektentwickler zudem darauf gelegt, dass eine anvisierte Auswahl auch durch einen raschen Quercheck mit anderen Bereichen bzw. anderen Möglichkeiten innerhalb einer Kategorie erhärtet werden kann. Die laufende statistische Auswertung der gesuchten und gefundenen Aufbauten erlaubt es der Projektleitung, den Fokus für künftige Entwicklungen von Holzdecken praxisgerecht zu setzen.

(Quelle: Lignum)