Neu: Integrale Massivholzbrücken – Die „Stuttgarter Holzbrücken“ im Remstal

INFORMATIONSDIENST HOLZ veröffentlicht Publikation zu Forschung, Statik, Konstruktion sowie Vorfertigung und Montage

Die aus zwei vom Land, von der EU und baden-württembergischen Unternehmen geförderten Forschungsprojekten hervorgegangene Stuttgarter Holzbrücke ist ein Vorstoß, dem Baustoff Holz auch im Brückenbau neue Geltung zu verschaffen. Zum Einsatz kommt sie erstmals im Remstal, wo sie sich an drei Standorten in das ausgedehnte Wegenetz eingliedert. Dieser neue Brückentypus ist aber genauso übertragbar in andere Landschaften wie auch in städtischen Kontext. Bei der Entwicklung dieser Brücken ging es vorrangig darum, die Vorzüge des Materials mit einer Bauweise zu verbinden, die dessen Nachteile aufhebt und es so für den modernen Brückenbau zu rehabilitieren, kurzum: eine robuste, haltbare und wartungsarme Holzbrücke zu entwickeln.

Holzbrücken sind aufgrund ihrer kurzen Bauzeiten kostengünstiger zu errichten als entsprechende Bauwerke aus Stahl oder Beton. An den verschiedenen Standorten im Remstal war es jeweils eine Sache von Stunden, den fertig angelieferten Brückenkorpus aus Brettschichtholz auf die Widerlager zu heben und einzubetonieren. Den für die Langlebigkeit maßgeblichen konstruktiven Holzschutz übernimmt bei der Stuttgarter Brücke die Geh- und Fahrbahnebene. Funktional dem Dach bei historischen Brücken vergleichbar, liegt sie auf dem luftumspülten Brückenkörper und schützt diesen vor Witterungseinflüssen.

Ein weiteres wesentliches Merkmal dieser Brücke ist die neuartige monolithische Verbindung von Tragwerk und Widerlager: Dabei werden in den Trägerenden eingelassene Gewindestäbe in den Betonfundamenten verankert und einbetoniert. Neuralgische Punkte wie Dehnfugen und Lagerkonstruktionen gehören bei diesem integralen Brückentypus deshalb der Vergangenheit an. Kurz gesagt: Eine Brücke ohne Lager.

Die neu erschienene Broschüre in der Reihe INFORMATIONSDIENST HOLZ spezial wurde im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz herausgegeben. Auf 52 Seiten dokumentiert sie ausführlich die Forschung, Statik und Konstruktion sowie Vorfertigung und Montage der "Stuttgarter Holzbrücke" an drei Standorten.

Integrale Massivholzbrücken: Die „Stuttgarter Holzbrücken“ im Remstal