Innovativer Forstamtsneubau in Thüringen aus Buchenholz

Neues Betriebsgebäude des Forstamtes Jena-Holzland nach eineinhalb Jahren Bauzeit eingeweiht

Der Neubau des Thüringer Forstamtes Jena-Holzland am Standort Stadtroda ist Mitte Oktober nach eineinhalb Jahren Bauzeit eingeweiht worden. Das aus 260 m3 Buchenholz in nur eineinhalb Jahren Bauzeit errichtete, rund 750 m2 Nutzfläche bietende, zweistöckige Verwaltungsgebäude gilt als architektonisch wie auch energetisch innovativ. Damit setzt die ThüringenForst-AöR als Bauherr konsequent auf den nachhaltig produzierten Roh-, Bau- und Werkstoff Holz. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 2,5 Mio. Euro.

Die 260 m3 Buchenfurnierschichtholz wurden dabei sowohl im Obergeschoss wie auch im Erdgeschoss größtenteils sichtbar verbaut, während die Kelleretage traditionell aus Beton errichtet wurde. Eine großzügige Glasfassade ermöglicht den Besuchern den Blick auf die Holztragestruktur des Gebäudes und die Vielzahl von Konstruktions- und Innenausbaumaterialien aus heimischen Hölzern. Energetisch blieb man ebenfalls beim Holz: Eine Holzpelletheizung, kombiniert mit einer großen Dachfotovoltaikanlage, sorgt für eine nachhaltige Bilanz des Energiekonzeptes.

Das verbaute Holz bindet über die Gesamtlebensdauer des Gebäudes rund 260 Tonnen CO2 und trägt damit zu einem effektiven Klimaschutz in Thüringen bei. Berücksichtigt man weiterhin, dass mit der Wahl des Bau- und Brennstoffs Holz auch eine sofortige materielle und spätere energetische Substitution von anderen treibhausgaswirksamen Rohstoffen erfolgt, verbessert sich diese positive Klimabilanz auf insgesamt 780 t CO2. Umgerechnet kompensiert diese CO2-Einsparung einmalig die jährlichen Treibhausgasemissionen rund 10 % aller ThüringenForst-Beschäftigten.

Den insgesamt 24 Beschäftigten des Forstamtes Jena-Holzland sowie der ebenfalls am Standort verorteten Forstinspektion Ost stehen künftig knapp 480 m2 Bürofläche, verteilt auf zwei Geschosse, 73 m2 Archivräume, rund 145 m2 Lager- und Technikfläche sowie eine 50 m2 große Wildkühlzelle zur Verfügung.

Auf dem 20.000 m2 großen Grundstück eröffnen sich weitere interessante Optionen: Ein 5.000 m² großes Arboretum sowie eine Streuobstwiese wurden in die bauliche Konzeption integriert und dienen künftigen Aktivitäten in der Wald- sowie Umweltpädagogik. Durch die Lage zwischen mehreren Schulen, Kindergärten und der Fachschule für Agrarwirtschaft Stadtroda kann das Forstamt diesen waldgesetzlich verankerten Bildungsauftrag zukünftig noch besser erfüllen.

Das Gebäude wurde in U-Form errichtet und zweistöckig ausgeführt. Rund 260 Kubikmeter Buchenfurnierschichtholz wurden verbaut. (Foto: Dr. Horst Sproßmann)