Holzbaupreis Eifel 2016 vergeben

Länderübergreifender Wettbewerb zeichnet vier Preisträger aus

Zum dritten Mal wurde am 24. November der länderübergreifende Holzbaupreis Eifel verliehen. Eine unabhängige Jury holzbauerfahrener Experten wählte die besten unter 34 fertiggestellten Holzbauprojekten aus und entschied, vier gleichwertige Preise und sechs Anerkennungen zu vergeben.

Einer der Preise ging an das Biodiversum "Haff Remich", ein Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude in Luxemburg, das in einem Vogelschutzgebiet, einer ehemaligen Kiesgrubenanlage, erbaut wurde. Der Konstruktion liegt die Idee eines umgedrehten Bootskörpers zugrunde. Sie nimmt damit die Thematik von Wasser, Seen und Flussläufen auf. Die Jury schätzte vor allem die schlüssigen konstruktiven Details. Form und Konstruktion bilden eine technische Einheit.

Ein weiterer Preis ging an das Projekt "Brücke Schönecken", ein Projekt, das aus einem Forschungsprojekt der Fachhochschule Trier resultierte. Ausgangspunkt war dabei die Aufgabenstellung, Rundholzelemente mit speziell für die jeweilig anliegende Konstruktion herzustellen sowie passende Polymerbeton-Verbindungselemente zu entwickeln. Die Konstruktion ermöglicht die Verwendung kurzer Einzelstäbe und ist insgesamt hoch innovativ, da die verwendeten Polymerknoten in dieser Form zum ersten Mal in Brückenkonstruktionen eingesetzt worden sind. Die Knotenpunktelemente ermöglichen in ihrer Art, Struktur und individuellen Fertigung die Übertragung auf vielfältige andere Anwendungsmöglichkeiten auch außerhalb des Brückenbaues.

Einen Preis erhielt außerdem das "Einhaus in der Eifel". Die Jury urteilte, der Einreicher habe das traditionelle "Trierer Einhaus" als Grundlage für die Entwicklung eines Konzeptes für ein modernes, sich über leichte Änderungen der Grundrisse wandelbares Wohnhaus herangezogen. Zudem seien für die Errichtung des Gebäudes Baustoffe und Recyclingmaterialien aus der unmittelbaren Gegend konsequent verwendet worden. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der erzielten nüchternen und doch sehr konsequenten Gestaltung des Gebäudes über dem traditionellen Grundriss.

Ein weiterer Preis ging an das Naturverwaltungsgebäude in Diekirch (Luxemburg). Die Jury sah in diesem Gebäude die gestalterischen Merkmale eindeutig durch die energetischen und konstruktiven Merkmale überboten. Das DGNB zertifizierte Gebäude ist als Verwaltungsgebäude mit einem massiven zentralen Versorgungskern und beidseitig gebauten kompletten Holzkonstruktionen konzipiert.

Biodiversum "Haff Remich"

Naturverwaltungsgebäude in Diekirch in Luxemburg
(Fotos: HKZR Nettersheim)