Holzbaupreis Baden Württemberg 2015 verliehen

Sechs Preisträger und fünf Sonderpreise verdeutlichen hohes Holzbauniveau

Der Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015 hat mit rund 160 eingereichten Objekten eine sehr große Resonanz erzielt. Die Preisverleihung fand am 22. Juli in Kressbronn (Bodenseekreis) statt. Der Holzbau ist von großer Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung des Landes, da er Ökologie und regionale Wirtschaftskreisläufe vorbildlich verbindet. Dass dies mit einem hohen Anspruch an baulicher Qualität einhergeht, zeigen die Ergebnisse des Holzbaupreises.

"Der Holzbau in Baden-Württemberg boomt. Nirgends in Deutschland werden mehr Gebäude aus dem faszinierenden Baustoff Holz gebaut als im Südwesten", sagte der baden-württembergische Verbraucherminister und Schirmherr des Holzbaupreises, Alexander Bonde bei der Preisverleihung. Die Qualität der vielfältigen Objekte - von Bürogebäuden über Kindertagesstätten bis zu Wohngebäuden - sei auf einem sehr hohen Niveau. Dies beweise auch einmal mehr der Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015. Die Wettbewerbs-Beiträge zeigten anschaulich, dass mit dem natürlichen Rohstoff Holz technisch anspruchsvoll und vielfältig gebaut werden könne, so Bonde. Die Ergebnisse verdeutlichten außerdem, dass der Holzbau im Land ein eigenständiges, zukunftsfähiges Profil entwickelt habe.

Gesucht waren die besten Holzbauten im Land. "Die Objekte der Preisträgerinnen und Preisträger stehen für einen vielfältigen, spannnenden und anspruchsvollen Holzbau. Sie verdeutlichen, dass viele Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Kommunen im Land sich bewusst und häufig für das Bauen mit Holz entscheiden. Die Identifikation mit dem Universalbaustoff Holz ist hoch. Die unterschiedlichsten Gebäudetypen machen eindrucksvoll deutlich, dass heute nahezu jeder Bau mit Holz realisiert werden kann. Diese Tatsache unterstreicht auch die hohe planerische Kompetenz und das enorme Holzbaufachwissen in unserem Land", erklärte Bonde.

Hochwertige Architektur und eine neue Kultur des Holzbaus zeichnen die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger aus, so der Minister. Er verwies außerdem darauf, dass die Industrie 4.0 bereits im Holzbau angekommen sei. "Holzbauteile können heute durch Industrieroboter materialeffizient und millimetergenau vorgefertigt werden. Fachwissen und Kompetenz sind notwendig - daher sind qualifizierte Arbeitskräfte für die Holzbaubranche sehr gefragt", sagte Bonde. Außerdem hob er hervor, dass Baden-Württemberg bundesweit die holzbaufreundlichste Landesbauordnung vorweisen könne. "Holzbau ist aktiver Klimaschutz, da jeder Kubikmeter Holz fast eine Tonne klimaschädliches Kohlendioxid in Kohlenstoffverbindungen speichert und so die Atmosphäre entlastet", sagte Bonde.

Die Preisträger sind:

  • Bischöfliches Stiftungsschulamt Rottenburg (Landkreis Tübingen)
    Der Bürotrakt fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. In kurzer Bauzeit entstanden wirtschaftliche und hochwertige Büroräume.
  • KAMPA K 8, Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude, Aalen-Waldhausen (Ostalbkreis)
    Deutschlands erster Holzbau mit acht Vollgeschossen, dessen tragende Konstruktion aus Massivholz besteht. Das Gebäude ist beispielhaft für die Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus. Entstanden ist ein Plusenergiegebäude durch eine hoch gedämmte Gebäudehülle in Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage sowie effizienter Heiz- und Lüftungstechnik.
  • Mehrfamilienwohnhaus Theurer, Nagold (Landkreis Calw)
    Zukunftsfähiges Wohnhaus mit Potenzial für viele Kommunen. Moderner Geschosswohnungsbau am Rande der Innenstadt. Barrierefreiheit, ansprechende Gestaltung und zeitgemäße Brandschutzlösungen sind selbstverständlich.
  • Festhalle Kressbronn am Bodensee, Kressbronn a. B. (Bodenseekreis)
    Die Einbindung in die umgebende Bebauung ist hier auf beispielhafte Weise gelungen. Das Gebäude nimmt die Formensprache der Umgebung auf, interpretiert dies im Sinne der Nutzung neu und eigenständig. Das Gebäude wird dem Anspruch an nachhaltiges öffentliches Bauen gerecht ohne zu einer technischen Überlagerung zuführen.
  • Seebad Wallhausen, Restaurant mit Versorgungsräumen, Badebetrieb und DLRG, Konstanz-Wallhausen (Landkreis Konstanz)
    Beispielhaft wurde die historische Bauweise der Pfahlbauten vom gegenüberliegenden Ufer neu interpretiert: In Form und Materialität fügt sich das Seebad respektvoll in die geschützte Landschaft am See ein. Innen schafft Holz wiederum eine wunderbare Atmosphäre und Aufenthaltsqualität.
  • Kleinkindhaus Heilbronn
    Das Haus für Kleinkinder überzeugt zunächst durch seine architektonisch-räumlichen Qualitäten, sowohl im Inneren als auch ganz besonders durch die differenziert gestalteten Höfe und weiterer Freibereiche.

Außerdem wurden fünf Sonderpreise und weitere Anerkennungen vergeben. In der im INFORMATIONSDIENST HOLZ erschienenen Dokumentation sind die ausgezeichneten Bauten ausführlich dargestellt. Diese steht unter dem folgenden Link als kostenfreier PDF-Download zur Verfügung.

Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015