Holzbau ist wesentliche Komponente für den Klimaschutz

Clusterstudie Forst, Holz und Papier für Bayern liegt vor

Fast viertausend Familien in Bayern entscheiden sich mittlerweile alljährlich für den Bau eines Holzhauses und auch die Nutzung von Holz als Werkstoff oder Energieträger wird immer beliebter. Die Menschen schenken damit einem zeitgemäßen und regional verfügbaren Rohstoff ihr Vertrauen und leisten zugleich einen wertvollen Beitrag zur Sicherung von 196.000 Arbeitsplätzen, die in der bayerischen Forst- und Holzbranche vorwiegend im ländlichen Raum angesiedelt sind. Dass auch der Klimaschutzeffekt vor allem durch die Nutzung des heimischen Holzes an Bedeutung gewinnt und einen deutlich stärkeren Effekt hat, ist ein weiteres Ergebnis der aktuell erschienenen Bayerischen Clusterstudie Forst, Holz und Papier.

2012 wurden durch die bayerische Forst- und Holzwirtschaft 18 Millionen Tonnen Kohlendioxid gebunden und durch den Ersatz energieintensiver Materialien und Brennstoffe vermieden. Zehn Prozent der Klimagase wurden dabei im Wald gebunden, weitere zehn Prozent in den produzierten Holzprodukten. Je vierzig Prozent entfallen auf den Ersatz von Materialien und Baustoffen sowie auf den Ersatz fossiler Energieträger. Der gesamte Klimaschutzbeitrag durch Forstwirtschaft, Bauen, Wohnen und Heizen mit Holz beträgt ein Viertel der 78 Millionen Tonnen Kohlendioxid die in Bayern jährlich ausgestoßen werden. Die Hälfte davon wird durch den Straßenverkehr verursacht.

Seit 2005 wurde der Klimaschutzbeitrag der Forst- und Holzwirtschaft um drei Millionen Tonnen Kohlendioxid gesteigert. Der größte Zuwachs resultiert dabei erneut aus der Vermeidung energieintensiver Konstruktionsmaterialien und fossiler Brennstoffe. Der in den letzten Jahren gestiegene Holzverbrauch trägt so unmittelbar zum Klimaschutz bei. In Bayern hat sich der Holzbauanteil bei Wohnhäusern in den letzten dreißig Jahren von vier auf neunzehn Prozent vervierfacht. Fast viertausend Familien entscheiden sich mittlerweile alljährlich für den Bau eines Holzhauses. Deutschlandweit wird fast jedes vierte Holzhaus im Freistaat errichtet und die Branche glänzt durch ein jährliches Umsatzwachstum von über zehn Prozent.

Der Klimaschutzeffekt des Clusters ist sogar noch höher einzuschätzen als die Wirtschaftsleistung. Obwohl durch die hohe Nachfrage nach Holzprodukten in den letzten Jahren mit jährlich 3,3 Prozent das bundesweit höchste Umsatzwachstum erreicht und 2013 rund 37 Milliarden Euro umgesetzt werden konnte, lag der Anteil am Produktionswert der bayerischen Gesamtwirtschaft bei lediglich 3,5 Prozent. Der Klimaschutzbeitrag, der 23 % der bayerischen Gesamtemissionen entspricht, wiegt dagegen deutlich schwerer.

Wie können nun Waldbewirtschaftung und Holznutzung weiter zum Klimaschutz beitragen? Während sich in Naturwäldern ohne menschliche Nutzung die Aufnahme von Kohlendioxid durch Wachstumsprozesse und dessen Abgabe durch Zerfallsprozesse in etwa die Waage halten, können nachhaltig bewirtschaftete Wälder mehr zum Schutz des Klimas beitragen: An Stelle der gefällten Bäume wachsen junge Bäume nach, die erneut Kohlendioxid aufnehmen. Durch die Verarbeitung des geernteten Holzes zu langlebigen Produkten wird Kohlendioxid dauerhaft gebunden und energieintensive Materialien vermieden.