Holzbau als Beitrag zum Tierwohl

Forscherteam aus Eberswalde untersucht das Wohlbefinden von Hühnern in Ställen aus Holz

Ein Forschungsteam an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) untersucht am Beispiel von Hühnern erstmals, ob es einen Zusammenhang zwischen dem in Ställen verbauten Material und der Tiergesundheit und dem Tierwohl gibt. Das Forschungsteam betrachtet dazu unterschiedliche Holzarten, Material- und Modifikationskombinationen, neue Konstruktionen und ökologische Beschichtungen.

Auch der Einsatz von alternativen biobasierten Rohstoffen in festen und mobilen Hühnerställen an exemplarischen Stallkomponenten wird hierbei erforscht. "Bei den Beschichtungen wollen wir schauen, ob sich beispielsweise die Reinigungsmöglichkeit von Holz verbessern lässt", erklärt eine Sprecherin. Inwieweit sich durch den Einsatz von Holz langfristig auch Kosten für den Stallbau reduzieren lassen, ist noch nicht abschätzbar und eher schwierig zu kalkulieren. Denn häufig würden Berechnungen nur für gesamte Ställe, also inklusive Außenhülle durchgeführt. In dem HNEE-Projekt konzentriert sich das Team jedoch auf die Einrichtung; vor allem der Aspekt der Haltbarkeit der Materialien spiele eine große Rolle. Das HNEE-Team erhofft sich, dass neben der Verbesserung des Tierwohls auch ein Beitrag für das Klima geleistet werden kann, wenn wieder mehr Stalleinrichtungen aus Holz gebaut werden.

Das HNEE-Forschungsprojekt Entwicklung von holzbasierten Stallkomponenten zur Verbesserung des Tierwohls im Stall (HühnerHolz) beschäftigt sich im Teilvorhaben 1 mit der Materialanalyse und - entwicklung und der Konzeptionierung holzbasierter Stallkomponenten. Im Teilvorhaben 2 stehen das Monitoring und Tierwohluntersuchungen, sowie den Auswirkungen der entwickelten Stallkomponenten auf das Tierwohl im Vordergrund. Förderer des Projekts ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) als Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das Projekt läuft vom 01.09.2020 bis 31.08.2023 mit einem Fördervolumen von ca. 297.000 Euro (Fachbereich Holzingenieurwesen) bzw. ca. 163.000 Euro (Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz)

(© HNEE)