Zwei Aussichtstürme ziehen aktuell nicht nur durch ihre exponierte Lage, sondern auch durch das Material, aus dem sie gebaut wurden, die Aufmerksamkeit auf sich. So verfügt der Schönbuch-Turm bei Herrenberg, der bereits in Betrieb ist, über eine Stützkonstruktion aus Lärchenholz. Und ein derzeit im Bau befindlicher Turm in der Nähe der süddänischen Kreisstadt Næstved wird nahezu komplett aus Holz gebaut.
Um diese Verbindung von Bauwerk und Region beim Schönbuchturm in Herrenberg zu erreichen, entschied sich das Landratsamt Böblingen dazu, auf regionales Holz zu setzen. Eine Entscheidung, die aufgeht und zudem den Turm, dank der Weiterverarbeitung des aus dem Schönbuch stammenden Holzes durch das Holzwerk Keck in Ehningen und Schaffitzel Holzindustrie in Schwäbisch-Hall, zu einem Sinnbild der Leistungsfähigkeit der Wertschöpfungskette Forst und Holz in Baden-Württemberg macht.
Der Schönbuch-Turm ist 35 Meter hoch, verfügt über 348 Treppenstufen und steht auf 3 x 8 Stützen aus Lärchenkernholz aus dem Schönbuch. Es wurden 60 m³ Holz eingesetzt, versehen mit drei Stahlplattformen auf 10, 20 und 30 Meter Höhe. Das Gewicht des Turms beträgt 110 Tonnen, des Fundaments 400 Tonnen.
Die Wahl des für den Bau verantwortlichen Ingenieurbüros Schlaich Bergermann Partner (SBP) aus Stuttgart fiel auf Lärchenholz. Im neuen proHolzBW Video geben Florian Oberhaidinger (SBP) und Steffen Rathke, Geschäftsführer Holzwerk Keck, Auskunft darüber, warum Lärche besonders für derartige Projekte geeignet ist, welche Funktion das Holz im Zusammenspiel mit den anderen Baustoffen erfüllt und welche Vorteile die Verwendung regionalen Holzes hat. Außerdem wirft das Video einen Blick auf die Weiterverarbeitung des Holzes im Sägewerk sowie die Produktion der Holzträger bei Schaffitzel Holzindustrie.
Der zurzeit bei Næstvedin Süddänemark im Bau befindliche Turm führt die Besucher über einen 600 Meter langen Wendelgang aus Holz nach oben. Er ist dem "Adlernest " auf Rügen nachempfunden und wird sich wie der Schönbuch-Turm harmonisch in die waldreiche Umgebung einfügen. Das Thema ist offensichtlich so interessant, dass SPIEGEL-online ihm einen Filmbeitrag widmet.
