Formaldehydfreie Klebstoffe auf Proteinbasis

Institut für Holztechnologie in Dresden startet mit Forschungsprojekt

Unter der Kurzbezeichnung "Prot_HWS" starteten im November im Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) die Arbeiten an einem neuen Forschungsprojekt zum Thema "Entwicklung formaldehydfreier Reaktivklebstoffe auf Proteinbasis für Partikelverklebungen".

Bereits in den 1990er Jahren wurden im IHD Holzwerkstoffe mit alleiniger Proteinbindung hergestellt. Allerdings mussten die vorrangig eingesetzten Weizenproteine stark verdünnt werden, um durch Sprühen aufgebracht werden zu können. Die daraus resultierenden niedrigen Feststoffgehalte führten u. a. zu langen Presszeiten, um die Feuchte aus dem Vlies zu entfernen. Das war einer der Gründe dafür, dass eine alleinige Proteinbindung für die Holzwerkstoffindustrie bisher nicht in Frage kam.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Transferpartnern (Stärkehersteller, Holzwerkstoffhersteller) sollen im genannten Forschungsprojekt weitere proteinhaltige Substanzen (v. a. Soja, Raps, Mais etc.) identifiziert und auf ihre Eignung als Holzwerkstoff-Bindemittel hin getestet werden. Die Evaluierung von Applikationstechniken zur Zugabe der neuen Bindemittel und von Fertigungstechnologien für Holzwerkstoffe mit Protein basierten Bindemitteln wird dabei einen Arbeitsschwerpunkt darstellen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes liegt in der Entwicklung von Bindemittelrezepturen mit Vernetzern, die eine Verbesserung der physikalisch-mechanischen Platteneigenschaften in Aussicht stellen.

Das FuE-Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) über die EURO-Norm GmbH im Förderprogramm "FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen - Innovationskompetenz (INNO-KOM)" gefördert.

Proteingebundene MDF nach Wasserlagerung (© IHD)