Förderung für Forschungsprojekt zum Holzbrückenbau bewilligt

Fachhochschule Erfurt erhält 315.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Ein Forscher-Team der Fachrichtung Bauingenieurwesen der Fachhochschule Erfurt um Professorin Dr. Antje Simon beschäftigt sich ab sofort mit der Erarbeitung technischer Richtlinien für den Entwurf und Bau sowie für die Überwachung und Prüfung von Holzbrücken.

Damit Holzbrücken eine lange Lebensdauer erreichen und keine Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu Brücken aus Beton und Stahl entstehen, müssen sie konstruktiv gut geschützt und richtig geplant sein. Auch muss ihr Bau sorgfältig ausgeführt werden. Dafür werden Regelwerke benötigt, die den aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik abbilden. Solche umfangreichen technischen Richtlinien fehlen bisher für Holzbrücken.

Die Forscher um Antje Simon erarbeiten nun ein Kompendium technischer Richtlinien, welches die für den Entwurf, für die Baudurchführung sowie für den Erhalt geschützter Holzbrücken notwendigen Regelungen berücksichtigt. Auf der Basis von Holzfeuchtemonitorings an ausgewählten Brücken wollen sie Erkenntnisse über die Holzfeuchteentwicklung und die Dauerhaftigkeit dieser Bauwerke ableiten. "Alle Projektbeteiligten erwarten eine spürbare Erhöhung des Marktanteils für Holzbrücken", so Simon. "Wir erhoffen uns, dass ästhetische, gut geschützte und dauerhafte Holzbrücken in den kommenden Jahren wieder verstärkt das Landschaftsbild prägen. Holz als Baumaterial für Brücken zu verwenden, ist eine Frage der Überzeugung - aber auch der Verantwortung."

Das Projekt führen die Forscher der Fachhochschule Erfurt unter fachlicher Begleitung der Experten aus den planenden Ingenieurbüros und den ausführenden Firmen der Qualitätsgemeinschaft Holzbrückenbau durch. Finanziell gefördert wird das bis Oktober 2018 laufende Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit etwa 315.000 Euro aus der Förderlinie "FHprofUnt" des Programms "Forschung an Fachhochschulen". Einen weiteren finanziellen Beitrag leisten Firmen der Qualitätsgemeinschaft Holzbrückenbau sowie das Ingenieurbüro Setzpfandt.

Mit zunehmender Verwendung von Holz im Brückenbau, hier ein Beispiel über die Agger im nordrhein-westfälischen Höngesberg, sind dafür praxisorientierte Regelwerke gefordert. (Foto: Prof. Dr. Antje Simon)