Emissionen aus Holz haben keine gesundheitsschädliche Wirkung

Plattform Forst & Holz informiert Abgeordnete des Bundestages

über aktuelle Forschungsergebnisse

Im Auftrag der Plattform Forst & Holz berichtete Professor Dr. Mersch-Sundermann, Direktor des Institutes für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Universität Freiburg, zahlreichen Abgeordneten des Bundestages über seine Forschungsergebnisse. Aktueller Hintergrund hierfür waren Kriteriensteckbriefe zu einem Bewertungssystem "Nachhaltiges Bauen", die derzeit im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) erarbeitet werden. Ein Kriterium hierbei ist die "Innenraumlufthygiene" und damit auch die zulässige Konzentration von flüchtigen, organischen Bestandteilen.

Flüchtige organische Verbindungen - Volatile Organic Compounds (VOC) - beherrschen zurzeit die Diskussion zur Innenraumluft-Lufthygiene. Der DHWR kritisiert in einer aktuellen Stellungnahme an das BMUB, dass die im derzeitigen Entwurf zum BNB-Kriterien-Steckbrief "Innenraumlufthygiene" vorgesehenen Richtwerte wissenschaftliche Forschungsergebnisse nicht berücksichtigen. Er befürchtet einen schweren Imageschaden für die Verwendung von Holz als Bauprodukt und eine unbegründete Verunsicherung von Bauherren und Bauplanern, sollte es hier keine Korrekturen geben.

Professor Dr. Volker Mersch-Sundermann, Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Universität Freiburg, bestätigt die Unbedenklichkeit der VOC-Emissionen in Innenräumen aus Holz und Holzprodukten. "Gemessen an den in Realräumen auftretenden Konzentrationen holzspezifischer VOC sind auf der Basis der in vitro- und Probandenstudien gegenwärtig keine gesundheitliche Risiken zu erwarten", so sein Fazit. Wenn Holzbauten sachgerecht ausgeführt würden, sei die Konzentration holzspezifischer VOC in der Luft sehr niedrig und sinke zudem relativ schnell. Im kommenden Jahr soll eine langfristig angelegte Studie der Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und weiteren Partnern die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Holzemissionen weitere Forschungsergebnisse liefern.

Am 23. September informierte Professor Mersch-Sundermann im Rahmen einer parlamentarischen Veranstaltung der in der Plattform Forst & Holz kooperierenden Spitzenverbänden DHWR und DFWR zahlreiche Abgeordnete über seine Forschungen. Dr. Peter Sauerwein vom Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie gab hierzu einen einleitenden Überblick zur Thematik aus europäischer und nationaler Sicht. Er plädierte dafür, Holzprodukte nicht wegen ihrer natürlichen Eigenschaften zu reglementieren.

"Lang- und Kurzzeitstudien sollten zur Versachlichung der Diskussion beitragen und subjektive Emotionen getrennt von realen Gefahren und Risiken betrachtet werden", fasste Dr. Kirsten Tackmann, Agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, ihren Eindruck über die aktuelle Debatte zusammen. Ähnlich äußerte sich Cajus Caesar von der CDU/CSU Fraktion, und ergänzte: "Wir müssen uns dafür einsetzen, Bauen mit Holz in Deutschland voranzubringen und nicht durch unnötige Regelungen zu behindern."

Geruchsemissionen aus Holz beeinträchtigen die Gesundheit nicht. (Foto: M. Hölzel)