DBU fördert ressourcensparendes Bauen und Wohnen

Baubranche ist einer der größten Rohstoffverbraucher

Jährlich werden 560 Millionen Tonnen und damit rund 90 Prozent aller in Deutschland verwendeten mineralischen Rohstoffe zum Herstellen von Baustoffen eingesetzt. Auch am Abfallaufkommen ist der Bausektor mit über 54 Prozent beteiligt. 40 Prozent des Endenergiebedarfs entfallen auf Gebäude. Dies teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) anlässlcih des Beginns der Messe BAU in München mit. "Ein sparsamerer Umgang mit wertvollen Rohstoffen und noch unbebauten Flächen ist dringend notwendig. Sie sind knapp geworden und stehen uns in Zukunft vielleicht gar nicht mehr zur Verfügung", warnt DBU-Generalssekretär Heinrich Bottermann.

Die Baubranche habe aber auch große Potenziale, um Ressourcen einzusparen. Vor allem dem energetischen Sanieren des Baubestandes müsse eine noch viel größere Bedeutung zukommen. Im Bauwerksbestand würden rund 50 Milliarden Tonnen mineralischer Rohstoffe wie Kalk, Gipsstein, Kies, Sand oder Ton "lagern". Aus Sicht des Klimaschutzes liegen deshalb die größten Potenziale für ressourcenschonendes Bauen im energetischen Sanieren des baulichen Bestands. Bottermann: "Neubauten belasten die Umwelt stärker als vergleichbare Erneuerungen im Bestand. Deshalb muss eine nachhaltige Baupolitik zukünftig noch viel stärker darauf abzielen, vorhandene Gebäude möglichst langfristig zu nutzen." Denn auch Fläche sei eine wertvolle Ressource, von der täglich etwa 74 Hektar durch das Umwandeln in Siedlungs- und Verkehrsflächen unwiederbringlich verlorengingen.

Die Möglichkeiten für energie- und ressourcenschonende Neubauten seien vielfältig und begännen mit einer integralen Gesamtplanung, um Konstruktion, Baumaterialien und eingesetzte Technik bestmöglich miteinander abzustimmen. Die modellhaften und innovativen Neubau- und Sanierungsprojekte hätten erhebliche Anforderungen an einen sehr niedrigen Primärenergieverbrauch, setzten Ressourcen effizienter ein und verwendeten energie- und materialsparende Techniken wie geräuscharme und energiesparende Lüftungsanlagen, wassersparende Technologien und natürliches Dämmmaterial. Wichtig sei auch das Wiederverwenden gebrauchter Bauteile, das Verbauen von Recycling-Beton und nachwachsender Rohstoffe wie Holz, Hanf oder Zellulosefasern.

Zwar werde in Deutschland bereits ein Großteil der anfallenden Bau- und Abrissabfälle wiederverwertet. Doch geschehe dies fast ausschließlich als sogenanntes Downcycling, bei dem Abbruchmaterial nur als minderwertigeres Material im Straßen- und Erdbau oder zum Verfüllen von Baugruben verwendet werde. "Das Ziel besteht jedoch in einem hochwertigen Recycling. Die entscheidenden Weichen für ein späteres Wiederverwenden der Bauteile werden bereits bei der Konzeption eines Gebäudes gestellt, indem auf die Recyclingfähigkeit und Wiederverwendbarkeit von Bauteilen und Materialien geachtet wird", sagt Bottermann.

Anlässlich der BAU hat die DBU ihre Broschüre "Bauen und Wohnen - ressourcenschonend und energieeffizient" neu aufgelegt. Diese zeigt anschaulich Wege und Ansätze für ressourcen- und energieeffizientes Bauen und kann bei der DBU bestellt oder unter dem folgenden Link herunter geladen werden.

Im energetischen Bauen und Sanieren des Baubestandes stecken große Einsparpotenziale. Seit Jahren unterstützt die DBU mittelständische Firmen bei umweltentlastenden Vorhaben.
(Foto: Deutsche Bundesstiftung Umwelt)