Rund 500 Teilnehmer besuchten die Fachtagung Holzbau auf der DEUBAUKOM in Essen am 17. Januar und informierten sich über das Bauen und Sanieren in der Stadt. Dass das Thema Geschosswohnungsbau mitten in der Gesellschaft angekommen ist, wurde unmittelbar im Vorfeld der Tagung u. a. durch eine Meldung im SPIEGEL deutlich, wonach die Bauwirtschaft in diesem Jahr doppelt so viele Mehrfamilienhäuser fertigstellen wird wie 2010. Die Baugenehmigungen in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres haben gegenüber dem Vorjahr bereits um 25 Prozent zugenommen. Der Trend zur Stadt setzt also ein neues und ungewohntes Potenzial für den Holzbau frei. Es lohnt sich für Architekten und Ingenieure, die Vorteile des Baustoffes Holz zu kennen und zu nutzen.
Diese Erwartungen wurden von den vier Referenten - zwei Architekten und zwei Bauingenieuren - voll erfüllt. So berichteten Prof. Christian Schlüter und Bernd Leuters über mehrere große Wohnungsprojekte ihrer Büros in Wuppertal und Münster, bei denen aus rein ökonomischen Gründen komplett vorgefertigte Holztafelelemente zur Sanierung der Außenfassaden eingesetzt wurden.
Prof. Volker Schiermeyer, Bad Oeynhausen, gab eine Einführung in die Praxis der Massivholzbauweise und verglich ihre technischen Einsatzmöglichkeiten mit dem Holzrahmen- und Holzskelettbau. Sein Schwerpunkt lag auf dem Einsatz im mehrgeschossigen Bauen mit Holz.
Tom Kaden aus Berlin berichtete über seine mittlerweile europaweit bekannten Wohnhausbauten, die alle in Holzbauweise entstehen. Angefangen mit seinem Erstling 2008 in Berlin Prenzlauer Berg bis zu einem aktuellen Projekt 7-10-geschossiger Wohntürme in Flensburg.
Die Resonanz der Teilnehmer auf die Tagung war überaus positiv. Veranstaltet wurde sie vom Zimmerer- und Holzbauverband Nordrhein, organisatorisch unterstützt vom INFORMATIONSDIENST HOLZ.
