Bundesweite Fertigbauquote steigt auf 17,8 Prozent

Baden-Württemberg knackt die 30-Prozent-Marke

Laut der amtlichen Statistiken für 2016 stieg die Anzahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Fertigbauweise um 6,4 Prozent auf 19.051 Häuser an. Demgegenüber steht ein Zuwachs von 1,5 Prozent auf 106.979 bei den Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser insgesamt. Das entspricht einem Marktanteil des Fertigbaus in bisher nie da gewesener Höhe von 17,8 Prozent. Vor zehn Jahren hatte die Fertigbauquote noch 14,2 Prozent betragen.

Laut BUndesverband Deutscher Fertigbau zeige sich, dass der aktuell sehr stark wachsende Bedarf an Wohnraum der Bauwirtschaft insgesamt zugutekomme. Im Verhältnis zum Massivbau wachse der Fertigbau jedoch überdurchschnittlich.

Traditionell sind Fertighäuser im Süden und Südwesten der Bundesrepublik am stärksten nachgefragt. Spitzenreiter im Vergleich der deutschen Bundesländer ist Baden-Württemberg, das mit einem Marktanteil von 30,6 Prozent in 2016 erstmals die 30-Prozent-Marke knackte. Direkt dahinter liegen Hessen mit 28,4 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 21,9 Prozent. In absoluten Zahlen gerechnet thront erneut Bayern an der Spitze des Ländervergleichs: 4.708 Baugenehmigungen entsprachen hier einem Fertigbauanteil von 20,4 Prozent. Zum ersten Mal übersprang Bayern damit die Hürde von 20 Prozent.

Die guten Baugenehmigungszahlen spiegeln sich auch in einer insgesamt guten Geschäftslage der Branche wider. Die 47 Mitgliedsunternehmen des BDF erreichten im abgelaufenen Geschäftsjahr einen kumulierten Umsatz von 2,25 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung gegenüber 2015 von starken 16 Prozent. Um acht Prozent legten die Fertighaushersteller bei den Beschäftigtenzahlen zu. Ende 2016 zählten sie insgesamt 10.593 Mitarbeiter.

Wichtigste Zielgruppe für die Fertighaushersteller im BDF bleibt die junge Familie, fast 60 Prozent der Bauherren gehören dieser Gruppe an. Weitere bedeutende Zielgruppen sind Paare (36 Prozent) und Anhänger der "Silver Society" 50+ (22 Prozent). 78 Prozent der gebauten Fertighäuser wurden im vergangenen Jahr als besonders energieeffiziente und förderfähige KfW-Effizienzhäuser realisiert. Der Durchschnittspreis für ein Fertighaus betrug 2016 nach Schätzungen des BDF rund 275.000 Euro.

Immer mehr Menschen setzen auf Holz als Baustoff, was durch eine gestiegene Fertighausquote deutlich wird. (Foto: BDF/Keitel Haus)