Alternative zu Tropenholz im Instrumentenbau

Zwickauer Professor findet neuartige Materialkombination für die Herstellung von Griffbrettern für Streichinstrumente

Robert König, Professor für Technologie am Studiengang Musikinstrumentenbau der Westsächsischen Hochschule Zwickau, gewann den diesjährigen Umweltpreis der Handwerkskammer Chemnitz. König entwickelte gemeinsam mit dem Institut für Musikinstrumentenbau Zwota, vertreten durch den ebenfalls am Studiengang tätigen Professor Gunter Ziegenhals, sowie dem Meisterbetrieb für Violoncellobau S. Kreul eine neuartige Materialkombination für die Herstellung von Griffbrettern für Streichinstrumente. Das Forschungsprojekt thematisierte die Suche nach Alternativen zu geschützten Holzarten für den Instrumentenbau.

Durch die Verwendung von modernen Ersatzmaterialien sollen seltene Tropenhölzer, vor allem Ebenholz, ersetzt werden. Wichtige Sorten von Ebenholz dürfen gegenwärtig nicht mehr ohne Zertifikat gehandelt werden. Besonders der Export nach den USA unterliegt sehr strengen Regeln. Ein weiterer Aspekt der Forschungsarbeit war die Frage nach Kompensationsmöglichkeiten für natürliche Schwankungen der Materialeigenschaften von Hölzern.

Das neu entwickelte Griffbrettmaterial wird aus recyceltem Papier, Fichte und Naturharzen hergestellt. Das von der Handwerkskammer Chemnitz prämierte Projekt stellt einen substantiellen Beitrag zur ökologischen Qualifizierung des traditionellen Instrumentenbaus dar. Ein auch in der Lehre immer mehr in den Fokus rückender Aspekt.

Robert König, Professor für Technologie am Studiengang Musikinstrumentenbau der WHZ entwickelte eine neuartige Materialkombination für die Herstellung von Griffbrettern für Streichinstrumenten. (Foto: Westsächsische Hochschule Zwickau)