Woodie - Modulares Wohnhaus für Studierende

D-21109 Hamburg

Woodie ist das (derzeit weltweit) größte Wohnbauprojekt in Holz-Modulbauweise und bietet Microappartments für 371 Studierende. Als Teil eines neuen Wohnquartiers in Hamburg-Wilhelmsburg knüpft es an den experimentellen Charakter der IBA 2013 an und verschreibt sich den Grundsätzen des Universal Designs: nachhaltig, einfach, inklusiv.

Mit seiner kammartigen Struktur bindet sich der Neubau in den kleinteiligeren Maßstab seiner Umgebung ein und schreibt damit die städtebauliche Figur der benachbarten Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen entlang einer vielgenutzten Fußweg- und Fahrradverbindung fort. Nutzung und Funktionsverteilung des Wohnheims sind von außen deutlich ablesbar. Das Erdgeschoss und die drei Erschließungskerne sind in konventioneller Stahlbetonbauweise mit einer zweiten Schale aus Sichtbeton ausgeführt. So bildet das EG einen Betontisch, auf dem sich die 371 Wohnmodule zu fünf bzw. sechs Obergeschossen stapeln. Unterhalb der Tischauskragung an den Kernen befinden sich Räume für Gemeinschaft und Gastronomie, die vollverglast sind. Das Luftgeschoss zwischen den Kernen bietet Raum für 400 überdachte Fahrradstellplätze und öffnet den Blick zur Rückseite des Grundstücks.

Die 20 m² großen Apartments wurden inklusive ihrer Einbauten komplett aus Vollholz vorgefertigt. Mit Ausnahme des Bodens aus Naturkautschuk sind alle Oberflächen holzsichtig belassen worden. Sie schaffen ein angenehmes und gesundes Raumklima für die Bewohner. Die hinterlüftete Vorhangfassade aus vorvergrauter Lärche und ist ebenfalls vorgefertigt.

Adresse
Dratelnstraße 32a
21109 Hamburg

Bundesland
Hamburg

Bauherrin
Dritte PRIMUS Projekt GmbH
(Joint-Venture von Primus und Senectus)

Architekten
Sauerbruch Hutton, Berlin
Louisa Hutton, Matthias Sauerbruch, Juan Lucas Young
www.sauerbruchhutton.de

Projektleitung: Jürgen Bartenschlag, Sibylle Bornefeld

Team: Bettina Magistretti, Jörg Albeke, Jil Bentz, Katja Correll, Daniel Eichenberg, Ben Hansen, Falco Herrmann, Jonathan Janssens, Erik Levander, Isabelle McKinnon, Maria Saffer, Ana Rita Silvestre Caneira, Francesco Tonnarelli, Felix Xylander-Swannell

Garten- und Landschaftsarchitekten
Sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin

Tragwerksplaner
Wetzel & von Seht, Hamburg
www.wvs.eu

Merz Kley Partner, Dornbirn
www.mkp-ing.com

Bauausführung
Holzbau: Kaufmann Bausysteme GmbH, Reuthe, AT
www.kaufmannbausysteme.at

Betonbau: August Prien Bauunternehmung Gmbh & Co KG, Hamburg
www.augprien.de

Pfosten-Riegel-Fassade (EG)
BS Metallbau-Schiffsausbau GmbH & Co KG, Lemgo
www.bss-lemgo.de

Baujahr
2016/2017

Auszeichnungen
Deutscher Holzbaupreis 2019, Kategorie "Neubau"
WohnbauPreis Hamburg 2017
immobilienManager Award 2018
iF Design Award 2018
DAM Preis für Architektur 2019, Nominierung
BDA Hamburg Architektur Preis 2018, 3. Preis

Ansprechpartner
Pressekontakt: Sabine Hertwig (030) 39 78 21 - 25
pr(at)sauerbruchhutton.com

Fotos
PRIMUS developments GmbH/Senectus GmbH; Photo: Götz Wrage
Jan Bitter
Kaufmann Bausysteme

Grafiken
Sauerbruch Hutton

Gebäudeart
Modulares Wohnhaus für Studierende

Bauweise
Holz-Modulbauweise

Objektdaten
BGF: 13.140 m²
NGF: 10.150 m²

Konstruktion
Erdgeschoss und Erschließungskerne in konventioneller Stahlbetonbauweise mit einer zweiten Schale aus Sichtbeton
Apartments in Holz-Modulbauweise inklusive ihrer Einbauten komplett aus Vollholz vorgefertigt

Wichtigste Konstruktionsbestandteile und Aufbau der Gebäudehülle:
hinterlüftete Holzfassade: 12,5 cm Brettschichtholz, 20 cm Wärmedämmung Mineralwolle Hinterlüftungszwischenraum in variierender Stärke (4-12 cm), 26 mm Fassadenpaneel Lärche vorvergraut
hinterlüftete Betonfassade: 25 cm Stahlbeton, 20 cm Wärmedämmung Mineralwolle, 4 cm Hinterlüftungszwischenraum, 16 cm Fertigteil Stahlbeton

Technische Ausstattung
Wärme- und Kälte-Erzeugung (inkl. Warmwasser): Fernwärme
Wärme- und Kälte-Abgabe: Gewerbeeinheiten im EG werden mittels Unterflurkonvektoren geheizt.
Studierenden-Zimmer sind mit Heizkörpern ausgestattet
Lüftungstechnik: Mechanische Abluft der innenliegenden Bäder mit Nachströmung über die Fassade mittels schallgedämmter Zuluftelemente
Beleuchtungstechnik: LED

Besonderheiten
Mit den im Brandschutznachweis genehmigten Abweichungen für die Ausbildung der tragenden Wände, Decken und der Fassaden in Holz wurde in Hamburg ein Präzedenzfall geschaffen, der eine Änderung in der Landesbauordnung auf den Weg gebracht hat. So ist Hamburg seither das zweite Bundesland, in dem Gebäude bis zu 22 Metern Höhe in Holzbauweise errichtet werden dürfen.