Mauerwerksverband kündigt Schritte gegen Holzbauoffensive Baden-Württemberg an

Verband sieht unzulässige Förderung des Holzbaus zum Nachteil der eigenen Klientel

Die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) kündigte jetzt juristische Schritte gegen die geplante Holzbau-Offensive des Landes Baden-Württemberg an. Im November 2018 hatte das grün-schwarze Kabinett in Baden-Württemberg eine Holzbauoffensive beschlossen. Danach soll es bis 2023 vom Land Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 17 Millionen Euro für Neu- und Umbauten in Holzbauweise geben.

Die Mauerwerksindustrie hatte schon damals ein Rechtsgutachten beauftragt. Dieses liegt nun offenbar vor und der Verband droht mit Klage. Er wirft dem Land Wettbewerbsverzerrung zugunsten des Holzbaus vor. Zudem verstoße die Initiative gegen das Vergaberecht, weil es keine produktneutrale und diskriminierungsfreie Ausschreibung gewährleiste. Auch mit dem Haushaltsrecht gebe es Konflikte. Der Holzbau sei teurer als der Massivbau, so die DGfM.

Außerdem profitiere das Land laut DGfM als größter Waldbesitzer in Baden-Württemberg mittelbar vom vermehrten Bauen mit Holz. Klimaschutz und weitgehende CO2-Neutralität des Baustoffes Holz werden nicht thematisiert. Die Verwendung anderer Baustoffe im Verbund mit Holz wird dazu genutzt, die ökologischen Vorteile des Baustoffes Holz herabzuwürdigen.

So ist der Holzbau den Mauerwerkern zum wiederholten Mal offenbar ein Dorn im Auge: Anstatt sich darauf zu konzentrieren, die Vorteile des eigenen Werkstoffs zu kommunizieren, wird der Holzbau in einigen Pressemitteilungen gern diffamiert oder abqualifiziert, wie ein Blick auf die Internetseite des Verbandes zeigt.

Ziegelstruktur (Foto: Pixabay)