Deckensystemmodul soll Altbausanierung vereinfachen

Fraunhofer WKI präsentiert auf der BAU ONLINE 2021 neue Lösungen für mehr Bioökonomie

Die Forschenden des Fraunhofer WKI präsentieren während der BAU ONLINE 2021 Möglichkeiten, nachwachsende Rohstoffe in zukunftsorientierte Anwendungen zu bringen. Anhand von 3D-Modellen eines Stand-up-Paddleboards und eines Deckensystemmoduls zeigen die Forschenden, wie vielseitig die Möglichkeiten sind, petrochemische Rohstoffe oder Beton durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen.

Das Deckensystemmodul soll in Altbauten künftig gering tragfähige und hellhörige Zwischendecken ersetzen. Derzeit entwickelt ein Forscherteam am Fraunhofer WKI vorgefertigte Kleintafeln, die eine bisher aufwändige Sanierung deutlich vereinfachen sollen. Mit diesen modularen Holz- oder Holz-Beton-Elementen entsteht eine mosaikartige Kassettendecke, die eine mit Stahlbeton vergleichbare Tragfähigkeit aufweisen soll.

Der Kastenaufbau und die Steckverbindungen besitzen eine hohe Eigensteifigkeit und können dadurch freitragend errichtet werden. Für den Sandwichkern wird der bereits am Fraunhofer WKI entwickelte Holzschaum genutzt, durch den sich gleichzeitig die Wärme- und Schalldämmung erhöht. Auf diese Weise können petrochemische Dämmmaterialien wie PU- oder XPS-Schäume durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden. Der äußere Kasten besteht aus Konstruktionsvollholz mit jeweils einer Decke und einem Boden aus Spanplatten. Mit dem Deckensystemmodul wird die Sanierung und Nachnutzung von Altbauten in Zeiten des Wohnungsmangels auf ökologische Weise gefördert. Künftig könnten diese Module ebenfalls in Industriegebäude oder als Wandmodule zum Einsatz kommen.

Ein Einzelelement des Deckensystemmoduls (Kasten) besteht aus Konstruktionsvollholz (Rahmen), Spanplatte (Decke und Boden) und Holzschaum (Kern). (© Fraunhofer WKI/Steffen Sydow)